Kommunikation zwischen Frankreich und Deutschland gestern und heute

Ich habe seit 1968 eine Brieffreundschaft von meiner Heimat Thüringen aus mit einer Französin. Das war mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Sie konnte mich 1970 und 1974 in Zeulenroda, der Partnerstadt von Laon besuchen. Die Kommunikation in jener Zeit erfolgte mur per Brief. Jede von uns schrieb in ihrer Muttersprache. Für fließendes Sprachgebrauch fehlte die Übung. Wir tauschten uns über Briefmarken aus, aber auch über die Unterschiede im Bildungssystem und auch über die Religion. Nach dem Studium ging jede von uns ihrem Beruf nach. Erst 1990 konnten wir uns dann wirklich besuchen. So konnte ich mit meiner Familie direkt zur Familie in Paris und später ins Elsass reisen. Der kulturelle Austausch fand auch durch ihre Familienbesuche bei uns in Berlin und später in Brandenburg und an der Ostsee statt. Gelebte Völkerfreundschaft eben. Beim Treff zum großen Jubiläum verkündete ich, dass ich über unsere besonders rare Freundschaft ein Buch schreiben werde, damit diese Geschichte für ein großes Publikum nachvollziehbar ist. Da die Menschen in beiden Teilen Deutschlands unterschiedliche Vorstellungen über das Leben in der DDR hatten und noch haben, werde ich in Vorträgen und Buchlesungen diese Zeit in den Fokus stellen. Zielstellung meines Handelns in dieser Hinsicht wird sein, diesen Völker verbindenden Gedanken über das Buch hinaus weiterzutragen. Künftige Generationen, für die Kommunikation über Ländergrenzen hinweg heutzutage selbstverständlich sind, müssen über jene Zeit viel mehr erfahren, um den gesellschaftlichen Fortschritt im europäischen Einigungsprozess als gelebte Realität zu schätzen.

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