Meldung

Deutsch-französische Wochen in Okzitanien

08.04.2024

Die 6. Ausgabe der Quinzaine franco-allemande d’Occitanie hat wieder einmal gezeigt, dass die deutsch-französische Freundschaft auch in Südfrankreich, weit weg von der Grenzregion, viele spannende Facetten hat. Einige Projekte fanden mit Unterstützung des Bürgerfonds statt, der in diesem Jahr offizieller Partner der Aktionswochen war.

Wer schon einmal im Ausland gelebt hat, kennt das: Auf einmal lernt man nicht nur das andere Land besser kennen, sondern auch sich selbst von einer ganz neuen Seite. Diese und andere Erfahrungen teilten die Teilnehmenden bei einer Videokonferenz, die die Maison de l’Europe de Nîmes und Radio Aviva gemeinsam organisiert hatten. Bei einer öffentlichen Panel-Diskussion wurde der Blick dann auf die deutsch-französischen Beziehungen in Okzitanien geweitet.

Die Stadt Le Crès feierte das Jubiläum des Mauerfalls, der sich dieses Jahr zum 35. Mal jährt. Eine symbolisch aufgestellte Mauer wurde zum Einsturz gebracht und zwei deutsche Filme erzählten Hintergründe zum Leben in und Flucht aus der DDR.

Die Alten- und Krankenpflege steht in Deutschland wie in Frankreich vor großen Herausforderungen. Altenpfleger*innen aus Heidelberg und Montpellier haben sich dazu ausgetauscht – und dabei außerdem viel neue Motivation getankt! Ein Kolloquium zwischen Montpellier und Saarbrücken stellte die Gesundheit der Pflegekräfte selbst in den Mittelpunkt und verglich den Stand der Dinge zwischen beiden Ländern.

Die Vergangenheit als Inspiration, die Zukunft vor Augen: Unter diesem Motto tauschten sich Vertreter*innen von Zisterzienser-Klöstern und Malteserorden in Deutschland und Frankreich aus. Die Diskussionen drehten sich um die Vorbildfunktion der Klöster als historisch solidarische, weltoffene Zufluchtsorte und um die Frage, wie dieses Kulturerbe heute weitergegeben werden kann.

Wie viel schwarz-rot-gold steckt in der sog. „rosa Stadt“? Bei einer Schnitzeljagd durch Toulouse entdeckten die Teilnehmenden Spuren von Düsseldorf, Dresden und Leipzig, ergänzt von Infoständen zu Europa und zum Élysée-Vertrag.

Kunst als Tor zum anderen Land: Darauf setzte die Kulturwoche in Saint-Marcel-sur-Aude. Die deutsche Filmemacherin Anna Schmidt zeigte ihre Dokumentation „Living Bach“ und tauschte sich mit dem Publikum über die verbindende Kraft der Musik aus. Das Konzept stieß auf großen Anklang und die Organisator*innen haben schon Pläne für die Zukunft: „Für demnächst träumen wir von einer Culture Jumelage!“

Auch in Sète lud Kultur zum grenzüberschreitenden Austausch ein: Künstlerinnen aus Deutschland und Frankreich organisierten Kunst-Spaziergänge, eine Ausstellung und Workshops rund um den Frühlingsanfang.